Kennen wir nicht alle den Moment im Leben in dem wir aus dem Alltag ausbrechen und uns selbst auf die Probe stellen wollen?
Uns selbst zu testen und zu beweisen, dass wir im Stande
sind alles zu schaffen, alles zu erreichen bis wir mit unseren eigenen Grenzen konfrontiert
werden und lernen den Anmut zu verspüren.
Eine Lehre wie diese, die sie in Mexiko Acapulco machte.
Dem Tod in die Augen sah und dort, wo ihr Leben ganz zur Ende sein schien, ihren
Schutz Engel traf der sie aus der Hölle zurück bis ins Leben brachte.
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Wie die Wellen im Sturm mit einem spielen, so
spielt ihr Leben auch mit ihr und wirft sie von einer bis zur der anderen Ende
wer Welt, ohne sie um Erlaubnis zu fragen.
Ein Abschnitt ihres Lebens brachte sie nach Mexiko. Ein
wundervolles Land voller Farben und Kontrasten. Ein Land mit Geschichte,
freudigen Menschen, Reichtum und Armut sehr nahe an einander grenzend, eine
bunte Mischung. Wunderschöne Zeit die sie nie vergessen und immer mich gern
daran erinnern wird.
Sie war vielleicht Ende 20. Eine Umbruchszeit im Leben
einer Frau. Eine Zeit in der wir spüren, dass sich in uns Vieles verändert.
Revolutionär fühlt es sich an. Neue Kräfte, neues Selbstbewusstsein,
Veränderungen die wir nicht anhalten können. Wir fühlen sie und wollen uns
selbst auf eine Probe stellen. Oft ist es etwas wovon wir uns immer gefürchtet
haben. Oft treffen wir in dieser Phase unseres Lebens sehr radikale
Entscheidungen. Wir wollen heiraten und Kinder bekommen, wir wechseln
Arbeitsstelle, die Stadt oder gleich das ganze Land. Wir lassen uns scheiden,
wir schmeißen alles hin und wagen uns wieder ganz neu anzufangen. Wir wollen
fliegen lernen und die Welt erkunden, wollen uns in ein Abenteuer stürzen und
Dinge erleben bevor die Alltags Rutine uns alle Toren für immer
versperrt. Vieles was sehr unerwartet kommt und wir uns hinterher fragen warum
wir so plötzlich und so radikal damals gehandelt haben? Welcher Teufel hat uns
dazu getrieben und was sollte diese Lebensphase genau bedeuten.
Auch sie trieb die Zeit auf die Suche nach der inneren
Erfüllung, nach den Flügeln zum Fliegen, nach dem was sie nicht genau erkennen
konnte was es ist. Dieser Hunger nach dem Neuen, Hunger nach der Welt. Ein
Bedürfnis, das erfühlt werden musste. Eine Reise mit vielen Höhen und vielen
Tiefen, mit vielen Erlebnissen die mir Glücks Momente und viele Tränen
bescherten. Momente die sie mal Vorwärts mal zurück warfen. Eine Reise die
sowohl Erlebnisse aber auch und vor allem sehr viele Erkenntnisse
brachte. Erkenntnisse über den Sinn dieser Reise, Sinn ihres Lebens, Erkenntnisse
über sie selbst, ihre Stärken und ihre Schwächen. Erkenntnisse über die Welt,
wie sie ist, wie unterschiedlich je nach der Perspektive aus der wir diese Welt
betrachten. Sie lernte viel über ihre eigenen Grenzen. Über die Mauern die auf ihrem
Weg standen und wie diese Mauern zum Stürzen bringen könnte. Barrieren, die wir
alle im Leben vorfinden und lernen müssen sie zu überwinden. Viele Antworten
auf Fragen die sie nie hätte erfahren können, wäre sie in einem normalen
regulärem Leben geblieben.
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Hast du dich jemals gefragt warum Dinge passieren die
passieren?
Warum wir im Leben verschiedenen Grenz-Erfahrungen
ausgesetzt werden?
Warum müssen wir Sachen erleben die uns bis ans Ende
unserer Möglichkeiten treiben?
Wo sind unsere Grenzen überhaupt und was passiert dann?
Vielleicht entdecken wir dabei, dass wir viele nicht erschöpfte
Potenziale haben?
Stärken, von denen wir unter normalen Umständen nie
erfahren würden.
Vielleicht hätten wir Vieles über uns selbst und über die
Anderen nie erfahren, wenn uns das Schicksal nicht bis ans Ende dieser Grenzen
getrieben hätte?
Vielleicht erst durch solche Ereignisse können wir die
Furcht vor dem Alltag verlieren und bereit sind uns dem Leben wirklich zu
stellen. Lernen unsere Alltags Probleme durch die Grenz Erfahrungen zu
bewältigen. Die Verantwortung voll zu übernehmen? Im privaten
wie im Business Bereich.
Wie viele extreme Bergsteiger behaupten etwas Einmaliges
im Leben erfahren zu haben, wo sie doch selbst oft dem Tod ins Auge sahen, ihre
Glieder oder ihre Freude, die sie ans Höhepunkt einer Himalajas begleitet haben
und nie wieder zurück kamen verlor?
Vielleicht lernen wir wie lächerlich simpel unsere
Alltagssorgen sind, wenn wir wissen was richtiger Hunger, Trauer, was der Tod
bedeutet?
Vielleicht lernen wir, dass es immer einen Ausweg gibt?
Ein Kämpfer Natur wird in uns geboren. Eine Erfahrung die ich jedem wünsche
Das Leben wirft uns in die Wellen eines Ozeanes und sagt
„jetzt schwimm“. Es fragt auch Niemand ob wir schwimmen können und ob wir dazu
bereit sind. Es geht nur hier und jetzt. Du schaffst das und du wirst es
überleben oder du gehst unter.
Mexico,
Acapulco 1995
Sie hört klar und deutlich die Stimme ihrer Mutter. Als
ob ihr Mutter gerade dort wäre, ihr Schutzengel.
Dort, Mitten in der Gewalt der Pazifik steht sie direkt
vor ihr.
Kalte, salzige Wellenschläge stützen sich auf sie immer
und immer wieder. Wirbeln sie in jeder
Richtung und spielen mit ihrem Körper wie mit einem unbedeutendem kleinem
Spielzeug.
Wie lächerlich ohnmächtig und klein wir sind spüren wir
erst, wenn wir uns in die Hände der Natur begeben. Erst wenn wir Auge im Auge
dem Tod gegenüber stehen und begreifen, dass wir jetzt verloren haben,
dass es jetzt die letzten Sekunden unseres Daseins sind.
„Kämpfe
nicht gegen die Wellen, du wirst den Kampf gegen dem Giganten verlieren. Nutze
seine Waffe als deine Stärke und mach das Monster zu deinem Verbündeten.
Entdecke die Kraft der Strömungen und lass dich fallen, dich von den Strömungen
treiben. Schwimme nicht und spare die Kräfte, vertraue dem Gott“
Ihre Mutter schien irgendwie da zu sein. Sie hörte ihre
Stimme sehr deutlich. Saft war die Stimme und gar nicht besorgt. Schützend
passte sie auf, dass sie ihren Worten zuhörte und ihnen folgte.
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Es war als ob sie einer inneren Stimme, einer Bestimmung
folgen musste. Wie hypnotisiert, als sie tiefer und tiefer in das
Ozean schritt. Weiter und immer weiter, wie verzaubert.
Der Sturm begann gerade und es fing an Draußen richtig
dunkel zu werden. Warme Regentropfen mischten sich mit dem salzigen
Wasser des Ozeanes auf ihrem Gesicht. In einem Kleid bekleidet ging sie immer
weiter und weiter.
Das Hotel Personal räumte gerade vom Strand alles weg und
der Strand wurde auf einmal gespenstig Menschen leer. Jemand rief noch
nach ihr, versuchte sie zu warnen
der Sturm
wird sehr stark und gefährlich werden, sie soll aus dem Wasser wieder gehen
Sie hörte diese Stimme, sie schaute jedoch nicht mal hin.
Wie in einer Hypnose ging sie entschlossen sehr weit heraus zu schwimmen, so
weit bis sie Niemand sehen, Niemand finden kann. So weit bis sie keine Kraft
mehr habe. Keine Kraft zum Schwimmen, keine Kraft um zurück zu kehren. Ihren
eigenen Limit zu erfahren.
Es war so als ob der Gott sie rufen würde. Etwas oder
Jemand wollte dass sie ihn folgt. Sie hatte
keine Ahnung welche Lehre es fürs Leben werden sollte. Diese Lehre daraus hatte
sie erst viele Jahre später begriffen.
"Mut gehört zum Leben nicht zum Tod",
sagte ihre Großmutter kurz bevor sie tragisch starb.
Wir können das Leben als eine Aufgabe sehen,
eine Aufgabe die wir hier auf der Erde zur erfüllen haben. Eine Aufgabe, auf
die wir uns stark machen sollten, weil das Leben kein Kinderspiel ist und wir lernen
müssen fähig zu werden diese Aufgabe wirklich gut zu meistern. Wir sind hier
weil wir gebraucht werden, weil es in der Weltentwicklung das Tröpfchen unseres
Daseins existenzial ist. Ohne uns wird die Welt nicht diese sein die es werden
soll.
Die Wellen wurden immer höher, immer stärker. Der Himmel
dunkel, der Stand Menschen leer.
Sie schwamm und schwamm immer weiter. Die Wellen
warfen sie hin und her. Sie sah sich kurz noch einmal um, um sicher zu gehen,
dass sie vielleicht doch Jemand vermissen würde. Dass doch noch Jemand
versuchen wird ihr hinter her zu schwimmen. Niemand und Nichts waren mehr zu sehen. Zu weit und zu
dunkel wurde es. Sie sah nichts mehr. Das Salz in ihren Augen machte sie
halbblind. Die Wellen Blöcke ließen keinen Moment zu ihr Gedanken darüber
zu machen was um sie herum geschah. Sie verlor die Orientierung. Wusste nicht
in welcher Richtung sie schwamm, in welche Richtung sie die Wellen warfen. Sie
sah nichts mehr. Sie fühlte nur das Wasser mit der sie sich nur dauernd
verschluckte. Kräfte ließen nach und sie fing das erste Mal ernsthafte Zweifeln
an ihrem Tun zu empfinden.
Weit bin ist sie herausgeschwommen, viel zu weit.
Die gewaltigen Wellen warfen sie hin und her und brachen ihr
fast den Genick. Angst überkam sie. Das erste Mal fühlte sie sich schwach und
einsam. Keine Ahnung ob sie geweint hatte, ob es
Trennen oder Wasser Nässe war . Sie sah dem Tod ins Aug und fühlte, dass sie keine
Kräfte zum zurück schwimmen mehr hatte. Sie wusste nicht mal mehr in welcher
Richtung hätte sie schwimmen sollen. Sie fing an sich innerlich von ihrem Leben
zu verabschieden. Machte sich bereit den letzten Schluck des salzigen Wasser zu
nehmen. Die letzten Atemzüge als sie unerwartet ihre Stimme hörte.
Sie war da. Mitten in der Gewalt des Sturmes, irgendwo
weit in dem Pazifik, sie war da, ihre Mutter.
Sie sprach zu ihr mit ihrer sanften, ruhigen Stimme. Eine
Stimme die noch nie so sanft wie jetzt klingelte.
Ohne jeder Aufregung, ohne Ärgernis, ohne Vorwurf. Sie sprach so ruhig als ob es drum herum sich nicht ein
Kampf ums Leben und Tod gerade abspielen würde.
„Fühle das Wasser, Fühle die Strömung. Tauche unter
wenn du keine Kraft zum Schwimmen hast.
Dort ist die Kraft der Wellen nicht so stark. Tauche und
fühle die unterschiedliche Temperaturen der Strömungen. Lass dich von den
Strömungen treiben. Verlasse dich auf sie und kämpfe nicht dagegen“
Die Stimme ihrer Mutter begleitete sie und sie ließ sich
von den Strömungen treiben.
Kämpfe nicht dagegen, nutze die Stärken deines Gegners...
Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern wie sie an den
Strand gelang und wie sie in die
Sicherheit gebracht wurde. Nur an ihre
Worte, die Worte ihrer Mutter kann sie sich bis heute noch erinnern.
Dieselben Worte die sie viele Jahre später in einer
extremen Situation wieder hören sollte
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Nichts geschieht ohne Grund und die Lehre daraus ist nicht
immer sofort begreifbar für uns. Oft werden wir den Sinn dieser Erfahrungen
erst viele Jahre später begreifen und realisieren, dass es alles richtig war
was passierte.
Dass alles einen Sinn ergibt
(Fortsetzung folgt im Buch: RED LINE - DER WEG ZUR SELBSTBESTIMMUNG)
(Fortsetzung folgt im Buch: RED LINE - DER WEG ZUR SELBSTBESTIMMUNG)
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